Russian Circles
Rote Fabrik, Zürich

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Okay, die Russian Circles stammen aus Chicago. Dort wurde in den Neunzigerjahren eine Spielart der Populärmusik geprägt, die mangels präziserer Terminologie als «Post-Rock» umschrieben wird. Und auf dieses Trio trifft die Bezeichnung bestens zu, denn diese Musiker hantieren gerne mit Metal-Versatzstücken, verzichten in ihrem Wirken jedoch komplett auf den Gesang. Also wird die Wut hier nicht hinausgeschrien, sondern mittels komplexer Strukturen transportiert. Tortoise? Klar. Slayer? Auch mit dabei. Es ist grob, es ist derb, dabei aber niemals plump. Und eine Klasse für sich.

Mit dabei sind diesmal allerdings auch die Labelkollegen von Helms Alee aus Seattle. Ein Trio, das in knapp acht Jahren drei Alben rausgehauen hat – ohne dabei irgendwelche Kompromisse einzugehen. Hier gibt es launisches Feedback-Gepfeife, kernige Trommeleien, amtlich verzerrte Wuchtgitarren und einen hymnischen Gesang, der ohne Vorwarnung in Geschrei wegkippen kann. Das liesse sich natürlich als tradiertes Nirvana-Muster (leise/laut/laut/leise/laut/fuck you)einordnen, aber Helms Alee gehen noch ein wenig weiter. So schaffen sie es beispielsweise, einen Song auch mal völlig unverdächtig im geläuterten Indiepop-Stil zu beginnen, um danach doch wieder brachial – also: richtig brachial – loszubrechen. Wirblig und versatil – eine wahre Wucht.